Barockes Deckenfresko: Erdskulptur im Belvedere
Das Belvedere in Wien beherbergt nicht nur eine der größten und bedeutendsten Kunstsammlungen der Welt, sondern auch ein beeindruckendes Beispiel barocker Deckenmalerei: die "Erdskulptur" im Großen Festsaal. Dieses gigantische Fresko von Johann Michael Rottmayr aus dem Jahr 1716 ist ein Meisterwerk der illusionistischen Malerei, die die Grenzen zwischen Kunst und Realität verschwimmen lässt.
Ein Himmel aus Stein und Farbe
Die "Erdskulptur" nimmt den gesamten Deckenraum des Großen Festsaals ein und präsentiert eine fantasievolle, dreidimensionale Welt aus Stein und Wolken. Rottmayr malte eine Landschaft mit Bergen, Flüssen und Seen, die durch Scheinwerfer und Wolkenformationen beleuchtet werden. Die Figuren, die die Szenerie bevölkern, scheinen aus dem Fresko hervorzubrechen und direkt mit den Besuchern in Kontakt zu treten.
Symbolismus und Allegorie
Die "Erdskulptur" ist nicht nur ein ästhetisches Meisterwerk, sondern auch ein komplexes allegorisches Werk. Die einzelnen Elemente des Freskos repräsentieren die vier Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft. Die zentrale Figur des Freskos, der Gott Jupiter, verkörpert die Macht des Habsburgerkaisers und die Herrschaft der Natur.
Illusionäre Meisterleistung
Die "Erdskulptur" ist ein Beweis für die außergewöhnliche künstlerische Fähigkeit Rottmayrs. Durch den Einsatz von Perspektive, Licht und Schatten gelingt es ihm, eine dreidimensionale Welt auf der flachen Leinwand zu erschaffen. Der Betrachter wird in die Illusion der "Erdskulptur" hineingezogen und erlebt die Schönheit und Macht der Natur.
Ein Besuch im Belvedere
Wer die Schönheit des Barocks und die Kunstfertigkeit Johann Michael Rottmayrs erleben möchte, sollte unbedingt einen Besuch im Belvedere einplanen. Die "Erdskulptur" im Großen Festsaal ist ein Muss für jeden Kunstinteressierten und eine eindrucksvolle Demonstration der barocken Kunst.