BSW-Chefin scheitert: Wagenknecht vs. Weidel – Kampf um die politische Deutungshoheit
Die Bundestagswahl 2021 war eine Zäsur für die deutsche Politik. Die AfD verlor deutlich an Stimmen, doch innerhalb der Partei tobt ein erbitterter Machtkampf. Sahra Wagenknecht, die langjährige Fraktionsvorsitzende, will die AfD stärker am linken Rand verankern und die Partei als "Partei der Arbeit" positionieren. Alice Weidel, die andere Chefin der AfD, setzt auf eine stärkere Fokussierung auf die Themen Einwanderung und Islam und will die AfD als „Partei der Heimat" etablieren.
Dieser Machtkampf gipfelte in einem öffentlichen Schlagabtausch: Während Wagenknecht im Sommer 2022 mit ihrer „Aufstand der Anständigen“-Kampagne versuchte, den sozialen Protest für sich zu gewinnen, konterte Weidel mit einer betonten Fokussierung auf die Themen „Sicherheit" und „Kulturelle Identität“.
Die interne Auseinandersetzung hat die AfD tief gespalten: Viele Mitglieder stehen hinter Wagenknechts Vision einer linken AfD, die sich für die Interessen der Arbeiterklasse einsetzt. Andere Mitglieder hingegen sehen in Weidels Kurs eine realistischere Chance, die Partei wieder in die Nähe der Wählerschaft zu rücken.
Doch der Kampf um die Deutungshoheit ist nicht nur eine interne Angelegenheit: Wagenknechts Strategie zielt darauf ab, die AfD als Alternative zu etablierten linken Parteien wie der SPD und DIE LINKE zu positionieren. Weidels Kurs hingegen soll die AfD als Rechtsaußenpartei im Sinne der FPÖ in Österreich oder der Lega Nord in Italien etablieren.
Die Zukunft der AfD hängt maßgeblich davon ab, wer diesen Machtkampf letztendlich gewinnt: Sollte Wagenknecht siegen, könnte die AfD zu einer ernstzunehmenden Kraft im linken Spektrum werden. Sollte Weidel Oberhand gewinnen, droht der AfD eine weitere Marginalisierung, da sie sich mit dieser Positionierung nur noch an die Ränder der Gesellschaft richtet.
Dieser Kampf um die Deutungshoheit wird die deutsche Politik in den kommenden Jahren prägen: Die AfD versucht, mit ihrem Kurs eine neue politische Landschaft zu schaffen, in der sie ihre eigenen Vorstellungen von Politik durchsetzen kann. Es bleibt abzuwarten, ob diese Strategie erfolgreich sein wird.
