Der Wiener Schlepper: Prozess wegen 7fachen Mordes
Die Wiener Schlepper-Affäre schockierte Österreich im Jahr 2020. Ein Schlepper, der mit einem Kleinbus sieben Menschen in den Tod fuhr, wird nun vor Gericht gestellt. Das Verfahren ist kompliziert, die Beweislage schwierig und der Fall sorgt für große öffentliche Aufmerksamkeit.
Die Tragödie ereignete sich im Juli 2020, als ein Kleinbus mit sieben Flüchtlingen an Bord auf der A4 in Niederösterreich verunglückte. Der Bus, der mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs war, prallte gegen die Leitplanke und stürzte in den Straßengraben. Alle sieben Insassen starben, darunter ein Säugling. Der Fahrer, ein 33-jähriger Asylwerber aus Afghanistan, floh vom Unfallort und konnte erst später festgenommen werden.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten siebenfachen Mord und fahrlässige Tötung vor. Der Fahrer habe aufgrund seiner Geschwindigkeit und seines risikoreichen Fahrverhaltens die Kontrolle über den Kleinbus verloren und sei für den Unfall verantwortlich. Er soll außerdem mit dem Transport von Flüchtlingen illegal Geld verdient haben.
Der Prozess begann im September 2023 am Wiener Landesgericht für Strafsachen. Die Beweisaufnahme ist langwierig und komplex. Die Staatsanwaltschaft stützt ihre Anklage auf Gutachten von Sachverständigen und Zeugenaussagen. Der Angeklagte bestreitet die Vorwürfe. Er behauptet, er habe sich von der Polizei verfolgt gefühlt und sei deshalb zu schnell gefahren.
Der Fall wirft auch Fragen zur Schlepper-Problematik und zu den Sicherheitsmaßnahmen im Asylwesen auf. Die Staatsanwaltschaft fordert eine strenge Bestrafung für den Angeklagten, um ein abschreckendes Signal zu setzen. Die Opferanwälte fordern zudem Entschädigung für die Hinterbliebenen der Opfer.
Die Wiener Schlepper-Affäre ist ein tragischer Fall, der die österreichische Gesellschaft erschüttert hat. Der Prozess ist ein wichtiger Schritt, um die Hintergründe des Unfalls zu klären und die Verantwortung für das tragische Geschehen zu klären.
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